Sprichwörtlich klug durch Schongau – Stadtführung der 7. Klassen
Im Rahmen des Geschichtsunterrichts unternahmen die 7. Klassen eine Stadtführung durch Schongau, bei der nicht nur die Geschichte der Stadt, sondern auch die Herkunft zahlreicher Redewendungen anschaulich erklärt wurde. Die Führung verband geschichtliche Informationen mit sprachlichen Einblicken und machte so historische Entwicklungen für die Schüler greifbar.
Ein Beispiel dafür ist die Redewendung „einen Knoten in die Zunge machen“, die während der Führung thematisiert wurde. Sie bedeutet, dass man ein Gespräch oder eine Information für sich behalten soll. Früher diente diese Redensart dazu, zu signalisieren, dass das Gesagte vertraulich war und den Raum nicht verlassen durfte.
Auch der Ausdruck „Torschlusspanik“ wurde erläutert. Dieser stammt aus einer Zeit, in der die Stadttore bei Einbruch der Dunkelheit geschlossen wurden. Wer es bis dahin nicht in die Stadt geschafft hatte, musste draußen bleiben. Die Angst, etwas Entscheidendes zu verpassen oder zu spät zu kommen, ist bis heute in dieser Redewendung erhalten geblieben.
Auch die sogenannte Steinstrafe wurde erklärt: Wer sich kleinere Vergehen zuschulden kommen ließ, musste zur Strafe schwere Steine aus dem Lech in die Stadt tragen, um damit Wege oder Mauern auszubessern. Diese körperlich anstrengende Arbeit diente sowohl der Bestrafung als auch dem Nutzen der Allgemeinheit.
Der wohl letzte Artikel von...
Julia Wieland